Die Ausstellung „ECHT MEIN RECHT“ wurde im Oktober 2024 in Trier präsentiert.
Die Lebenshilfe Trier hat in Zusammenarbeit mit Elisabeth Handicap Luxemburg und pro Familia Trier das Projekt „Selbstvertretung – von uns für uns“ initiiert und die Ausstellung nach Trier geholt. Ziel dieser Initiative ist es, die Öffentlichkeit über die wesentlichen Themen „sexuelle Selbstbestimmung“ und „Schutz vor sexualisierter Gewalt“ aufzuklären.
Als Sexarbeiterin mit dem Spezialgebiet Sexualbegleitung empfinde ich die Ausstellung als einen bedeutenden Schritt für meine ländliche Region, in der das Thema Sexualität und Behinderung häufig tabuisiert wird. Als ich die Einladung erhielt, an der Podiumsdiskussion am Ende der Ausstellung teilzunehmen, war ich begeistert und sagte sofort zu.
Die Ausstellung ist äußerst wertvoll und vermittelt zahlreiche Informationen in verständlicher Sprache dazu, wie mit Sexualität umgegangen werden kann. Besonders positiv hervorzuheben ist die adressierte Themenvielfalt, die Gefühle, Liebe, Partnerschaft, Körperwissen sowie Sexualität und Hilfsangebote umfasst.
Der Kooperationspartner Elisabeth Handicap Luxemburg ist im Bereich Sexualität der Region Trier leider weit überlegen. Während der Podiumsdiskussion arbeiteten wir gemeinsam – Pro familia, die Lebenshilfe Trier und Elisabeth Handicap – daran, die Perspektiven der Sexualbegleitung zu erweitern.
Die Diskussion war anregend, und es gab zahlreiche Rückfragen zu meinem Fachgebiet der Sexualbegleitung, was mich sehr erfreute. Viele Menschen scheuen sich, offene Fragen zu stellen, und häufig werden Sexarbeiter:innen stigmatisiert und als „Monster“ wahrgenommen.
Die Sexualbegleitung umfasst jedoch weit mehr als den rein körperlichen Akt. Hierbei stehen einfühlsame Berührungen und ein respektvoller Austausch auf Augenhöhe im Vordergrund, ohne wertende Haltungen. Es ist essenziell, den eigenen Körper zu erforschen und Selbstakzeptanz zu entwickeln.
Mit einem positiven Gefühl verlasse ich die Veranstaltung und hoffe, dass in meiner Region, insbesondere in Trier, ein verstärktes Bewusstsein für diese Themen geschaffen wird. Es ist von großer Bedeutung, die Stigmatisierung zu überwinden. Wir kommen in diese Welt und leben von Berührungen – das sollten wir nicht vergessen. Jede Umarmung tut gut.
Lassen Sie uns gemeinsam an einem offenen Dialog arbeiten, und danke, dass Sie die Ausstellung nach Trier gebracht haben.
Mit herzlichen Grüßen,
Nicole
https://youtu.be/XtvA72oTNr0?si=wHobEgVSoqVd2TZh
Hier ein Ausschnitt der Podiums Diskussion.