Frohes neues Jahr und guten Rutsch 2025 kann starten

An euch ❤️

Schön das du dir die Zeit nimmst das zu lesen.

Heute ist der letzte Tag im Jahr 2024. Wenn ich auf das Jahr 2024 zurückblicke, sehe ich viele Dinge, die ich gerne mit ins Jahr 2025 nehmen möchte.

Mein Jahr 2024 begann sehr ruhig und angenehm. Bis August befand ich mich noch in meiner Aktivisten-Pause und genoss die Zeit mit meiner Familie, insbesondere mit meiner Tochter. Diese Zeit habe ich gebraucht und sehr genossen, da, wie manche wissen, aufgrund meiner Tätigkeit in der Sexarbeit der Kontakt zu meinen Kindern vom Jugendamt nicht erlaubt wurde. Man hielt mich für eine Gefahr für meine eigenen Kinder. Meine älteste Tochter und ich konnten unsere Bindung festigen, und darauf bin ich sehr stolz. Ich lasse sie auch nicht mehr los. Zu meiner jüngsten Tochter besteht leider immer noch kein Kontakt, was mich manchmal traurig stimmt. Mein Herz sagt mir, dass ich sie unendlich vermisse. Ich hoffe, dass im Jahr 2025 auch mein kleiner Schatz zu mir kommt und wir ein Gespräch führen können.

In meiner Pause beschäftigte ich mich intensiv mit Erkrankungen, da ich meine Dienste auch für Menschen mit Einschränkungen anbiete. Ich las nicht nur Bücher über Menschen, sondern auch solche, die von Menschen mit Beeinträchtigungen geschrieben wurden. Sexuelle Gesundheit stand ebenfalls auf meinem Lehrplan. Ich sammelte Ideen, wie es weitergehen könnte.

Anfang Juni erhielt ich eine E-Mail für das TV-Format **JENKE REPORT**. Ich fand dieses Angebot sehr interessant und entschied mich, daran teilzunehmen. Ende Juni besuchte mich im Wohnmobil Jenke von Wilmsdorff. Ich war sehr aufgeregt, da natürlich die Frage im Raum stand, wie er selbst zum Thema Sexarbeit steht. Sie waren über fünf Stunden bei mir, und ich war begeistert. Ich hatte ein gutes Gefühl und fühlte mich sicher. Das war die positivste Erfahrung, die ich je gemacht habe. Ich war so gespannt auf die Ausstrahlung. Der Beitrag wurde dann im September auf ProSieben zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr ausgestrahlt. Ich saß vor dem Fernseher und war begeistert. Endlich ein toller Beitrag mit großartigen Menschen wie Sonja Dolinsek. An diesem Abend wurde mir erneut deutlich, dass sich Aktivismus auszahlen kann und man viele Menschen erreichen kann.

Einige Wochen später meldete sich die Redaktion von **STERN TV** per E-Mail bei mir. Nach dieser positiven Erfahrung dachte ich, dass ich live ins Studio nach Köln in die Sendung von Steffen Hallaschka gehen sollte. Es fing gut an. Mein Fahrer brachte mich und meine Begleitung, die Gründerin der GS:SG Stiftung, ins Studio. Ich kam in die Maske und wurde hübsch gemacht. Dann kam Herr Hallaschka zum Vorgespräch. In diesem Gespräch wurde klar, dass er nicht pro Sexarbeit ist. Unser Live-Gespräch wurde mit der Politikerin Frau Bär von der CDU geführt, die live aus Berlin ins Studio zugeschaltet wurde. Herr Hallaschka meinte im Vorgespräch, dass er diese Politikerin sehr schätze, weil sie tolle Arbeit leiste. Ich bin jedoch anderer Meinung; Frau Bär macht keine gute politische Arbeit. Sie will Menschen dirigieren und über ihren Körper bestimmen. Frau Bär hat keine Ahnung, was Armut bedeutet, und keine Vorstellung davon, wie mein Gewerbe funktioniert. Aber gut, jeder darf seine Meinung vertreten und auch äußern.

Ich begab mich also ins Studio und erlebte Frau Bär so, wie ich es erwartet hatte. Sie überrannte mich als Betroffene und stellte mich als krank dar. Ich hatte mir ein Gespräch auf Augenhöhe vorgestellt, aber das war nicht der Fall. Positiv war jedoch, dass Steffen Hallaschka, der Moderator der Sendung, auf meiner Seite war und Sätze sagte wie: „Frau Schulze kann selbst für sich sprechen.“ Das war großartig.

Nach dieser Erfahrung zog ich mich zunächst zurück. Ich musste verkraften, dass ich überrannt wurde, beleidigt und als Betroffene nicht gehört wurde. Da kam mir die Veranstaltung in Trier und die Anfrage für eine Podiumsdiskussion beides **ECHT MEIN RECHT** sehr gelegen. Ich wusste, dass ich auf dieser Ausstellung, die von Menschen mit Beeinträchtigungen organisiert wurde, wieder Freude finden würde – und so war es auch. Diese Menschen sind so herzlich und dankbar, dass ich überglücklich nach Hause fuhr.

Für das Jahr 2025 wünsche ich mir, dass es positiv weitergeht, dass die Evaluierung des Prostituiertenschutzgesetzes aus dem Jahr 2017 gut verläuft und wir darauf aufbauen können.

Mir ist klar geworden, dass mein Kampf für die Rechte meiner Branche noch längst nicht vorbei ist und auch das Jahr 2025 meine vollste Aufmerksamkeit erfordert. Ich muss laut sein, damit wir gehört werden – auch wenn man mal überrannt wird, wie ich von Frau Bär. Ich werde weiterhin für unsere Rechte eintreten, und irgendwann werde ich die Möglichkeit haben, gehört zu werden.

Ich freue mich darauf, großartige Menschen zu treffen und neue Geschäftsbeziehungen einzugehen. Ich danke allen, die mich unterstützen möchten, denn mein Aktivismus ist ehrenamtlich. Ihr könnt gerne eine Spende via PayPal senden.
Meine PayPal-E-Mail lautet: Nina19983@icloud.com

Ich wünsche euch alles Gute und viel Liebe und hoffe, wie ich, im Kreis von lieben Menschen ins neue Jahr 2025 zu rutschen.

Herzlich

Nicole

2 Kommentare
  1. Vera Brass
    Vera Brass sagte:

    Ich schätze deine Arbeit sehr und ziehe meinen imaginären Hut vor dir,liebe Nicole. Wir können froh sein dich zu haben. Sei weiterhin laut für uns. Danke Nicole

    Antworten

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